Samstag, 15. September 2007

Die Bauarbeiter und das Grün

Wir haben etwas gelernt. Bauarbeiter haben eine Grünschwäche!

Wann immer ein Grundstück etwas Wiese hat und sei das Grundstück nur, sagen wir 6000 Quadratmeter groß, dann wird genau über diese Wiese mit einem Bagger gefahren und am Besten auf der Stelle gewendet. Das gibt so schöne Muster. Sollten dann noch Ecken übrig bleiben, die so schön grün sind, und an die man mit dem Bagger nicht kommt, dann werden darauf Baumaterialien, wie zum Beispiel Kies gelagert. Weil Kies keinen harten Untergrund beim Lagern verträgt und weil beim Wegbaggern des Kieses – wir ahnten es schon – so schöne Muster auf der ehemaligen Wiese bleiben. Zusammen mit dem Kies der nicht abgeräumt wird, ergibt das eine nette Melange, die selbst ein hartgesottener Waldwiesenboden erst wieder erobert hat, wenn die Alpen ins Meer gespült wurden.

Wir hätten wirklich nicht geglaubt, dass 2/3 des Grundstücks der Baggerleidenschaft unseres Grabers zum Opfer fallen würden, wir wollten doch nur eine Kläranlage und ein Fundament für unseren Anbau. Momentan sieht es bei uns aus, wie im Braunkohlentagebau. Und demnächst kommt auch noch der Brunnenbohrer. Hoffentlich kommt der Winter jetzt ganz schnell und deckt das Elend einfach zu. Passend zu der Gesamtsituation kam gestern noch Dauerregen den ganzen Tag. Das ist übrigens gut für die Muster in der Wiese, die werden davon gründlicher und haltbarer.

Heute stürmt es den ganzen Tag mächtig, so dass wir keine Isolation in das Fundament legen können.

Fundament? Oh ja, ich habe ganz vergessen zu berichten, dass wir schon wieder einen Baubeginn hatten. Diesmal vom Anbau.

Am Donnerstag kam der Graber und beseitigte den Rest des Paradieses, den er beim Graben der Abwasserleitung vergessen hatte. Dort soll nun der Anbau stehen. Übrigens bekamen wir unerwartet viele Quadratmeter genehmigt. Wir können 24 Quadratmeter neuen Raum bauen. Das reicht uns für einen Eingangsbereich, ein Schlafzimmer, einen Raum für Lebensmittel und ein Bad. Wie ihr euch vorstellen könnt, sind die Räume sehr, sehr „großzügig“ gehalten.

Einen Tag nach dem Graben wurden 3 Betonelemente angeliefert, die die sogenannte Randverstärkung unserer Bodenplatte bilden. Sie sind aus „zementiertem Styropor“ (Ach Funkturm, ich weiß es nicht besser) und isolieren deshalb ein wenig. Danach wurde eine kapillarhemmende Schicht von etwa 30cm im Inneren der Elemente aufgetragen.

Heute Morgen haben wir uns an die Arbeit gemacht und alle Rohre (Abwasser, Strom, Wasser) so ausgerichtet, wie sie später im Boden liegen sollen. Toll, wir können jetzt schon gedanklich duschen!

Leider sind ein paar Fragen offen geblieben. Macht aber nichts, denn morgen holt der Graber seinen Bagger ab und da können wir das klären.

Das Gießen der Platte wird voraussichtlich am Montag der übernächsten Woche stattfinden. Dann sind wir zumindest mal aus dem Gröbsten raus, denn das Errichten der Holzkonstruktion kann man auch bei Frost und Schnee machen.

Ich versuche gerade, mir diesen letzten Satz aus eurer Perspektive vorzustellen: Ende September und Schnee? Für uns klingt es inzwischen schon sehr wahrscheinlich. Zum Einen rechnen viele Leute dieses Jahr mit einem frühen und starken Winter und zum Anderen gibt das momentane Wetter diesen Leuten auch noch recht. Gefühlt haben wir hier oben gerade Ende Oktober. Auch das Licht schwindet nun mit großen Schritten.

Jetzt wird es also Ernst! Aber solange es in unserer kleinen Hütte so gemütlich warm ist, kann das alles eigentlich gar nicht so schlimm sein. Außerdem können wir ja „bald“ warm duschen. J

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Funkturm: Wir sitzen komplett am Frühstückstisch und schauen eben mal schnell bei euch vorbei.
Das geht ja richtig zur Sache bei euch. Vom frühen Winter spüren wir hier auch schon die Vorboten, 4°letzte Nacht.
Wir haben den kommpletten Längszaun erneuert und holen heute unsere Ziege(Heidi)aus dem "Auffanglager".
Ich habe Verständnis für den Graber. Am Ende eines Tages sieht man sein Werk. Komplett. Und er hinterläßt bleibende Eindrücke. Du als Informatiker gönnst ihm wohl nicht diese beruflichen Vorzüge?
Und er hat euch ja auch vorran gebracht. Also bewundert ihn ruhig mal ein bisschen und wenn Katrin ihn dann ganz lieb mit ihrer Radiostimme fragt ob er den Mutterboden denn "auf Höhe abziehen" könnte, wird er es glatt machen, um sich dann auch dafür loben zu lassen.
Jetzt gehts ab nach Moshult, Pferd will raus und Ziege muss geholt werden. Tschüß zusammen!

Logger hat gesagt…

Jaja, schon klar, Bauarbeiter müssen zusammenhalten. Und gegen Informatiker schon lange ;-)
Nein, unser Graber hat wirklich eine super Arbeit hingelegt, auch den neuen Mutterboden hat er sauber abgezogen. Das passt alles wirklich. Aber es sieht eben auf dem Grundstück trotzdem "for hemst" aus. Dazu noch Regenwetter und Matsch, wo früher eine grüne Matte war, da muss man schon mal Frust ablassen. Ihr kennt uns ja, lange hält Frust sowieso nicht an bei uns.
4 Grad bei euch. In den Alpen hat es auch schon geschneit. Ich bekomme immer noch die Schneewarnungen vom Stilfser Joch und die kam in der letzten Zeit schon dreimal. Außerdem habe ich schon Freunden erfahren, dass es in den Bergen schon so heftig geschneit hat, dass die Almtiere zum Teil verhungert sind. Das wird dann wohl ein krasser Winter. Aber den erlebe ich lieber hier oben als in D auf der Autobahn. Grüße an Heidi und Kessi und natürlich an die ganze Familie!