Lange nichts von uns gehört. Das tut uns leid. Aber wir wissen im Moment wirklich nicht, wo unten und oben ist. Mal wieder hat jede Aufgabe Prio 0. Macht man das Eine, klemmts beim Anderen.
Ein Beispiel: Es ist ungeheuer wichtig, dass die Dachpappe bei jeder Bahn, alle 10cm im Zickzack genagelt ist und dass die Windpappe, die um den ganzen Anbau herum getackert ist, Halt und Sicherheit durch die Paneele bekommt. Andernfalls reicht eine bösartige Böe und es zerfetzt die Windpappe bzw. die Dachpappe wird vom Dach geweht. Also arbeiten wir mit Hochdruck jeden Tag, an dem das Dach nicht nass oder voller Reif ist am Dach. Danach geht es mit dem Paneele anbringen weiter. Damit sind wir schon fast fertig. Nur der Giebel fehlt noch. Da steckt aber auch die meiste Bastelarbeit drin.
Dann ist da ja noch das Wasser. Der Brunnen ist gebohrt. Jetzt muss für die Wasserleitung ein Graben vom Anbau bis zum Brunnen gegraben werden BEVOR der Frost den Boden unzugänglich macht. Das Wasser können wir aber erst dann nutzen, wenn der Anbau isoliert ist, weil uns sonst bei Frost die Wasserleitung ebenfalls einfriert.
Also muss der Anbau dringend isoliert werden und die Fenster müssen eingebaut werden. Aber vorher streichen. Dreimal. Grundöl, Zwischenfarbe, Endfarbe.
Alles ist wichtig.
Zu dumm, dass wir aber auch noch 10 Kubikmeter Brennholz auf dem Grundstück liegen haben, das in Stücke gesägt, gespalten und gestapelt werden muss. Sicher, das Holz ist fürs nächste Jahr und hätte eigentlich Zeit. Eigentlich. Wir spalten mit einer Hydraulikspaltmaschine, die am Traktor von Persson befestigt ist. Also steht Perssons Trecker seit mehr als einer Woche bei uns herum. Eigentlich kein Problem. E… (ihr wisst schon). Aber Persson fährt den Schneepflug und der wird an seinem Traktor befestigt. Der Pflug muss also VOR dem Schnee noch am Traktor befestigt werden. Schneien soll es ab Freitagnacht. Und zwar heftig.
Dann kommen noch Leute vorbei, die sagen: „Schönes Vordach an deinem Anbau! Aber du musst es noch unterstützen, sonst bricht die Schneelast das Dach herunter.“ Andere meinen, dass wir dringend noch das Dach mit Schindeln decken sollten…
Die Liste der zu erledigenden Aufgaben ist noch viel, viel länger.
Wir wollen auch nicht jammern, weil eigentlich jede dieser Aufgaben an sich Spaß macht. Wir bitten bei euch nur um etwas Verständnis, wenn wir uns momentan ein wenig rar machen.
Ansonsten ist es a…dunkel. Sonnenuntergang ist momentan 16 (in Worten sechzehn!!!) Uhr. Das Wetter ist einzigartig. Starker Wind. Regenschauer. 0,8 Grad. Da macht das Holzspalten echte Freude! Und es sind noch knapp 2 Monate, bis überhaupt erstmal Wintersonnenwende ist. Da ziehe ich den Hut vor dem Arzt aus der Auswanderersoap, der nach Pajala am Polarkreis gezogen ist! Dafür ist es jetzt in unserer kleinen Hütte so richtig gemütlich. Die, die schon mal hier waren, wissen, was wir meinen. Der Ofen bullert, die Katze pennt friedlich (wenn sie es nur öfter tun würde!).
Apropos Katze: demnächst werden wohl die Umweltschützer vor unserem Grundstück protestieren. Noch ein paar Jahre und die gewöhnliche Spitzmaus ist hier oben vom Aussterben bedroht. Täglich schleppt Gismo jetzt eine Maus an. Manchmal sogar 2 Mäuse an einem Tag. Dann spielt er mit ihnen, bis die Mäuse ihre Zunge verschlucken, weil sie mit den Spielregeln nicht einverstanden sind. Anschließend sind die Dinger für Gismo uninteressant und sie bleiben vor der Anbautür liegen bis der Bestatter (ich) kommt und sie mit kühnem Schwung der Schaufel in den Wald befördert.
Bitte also nicht böse sein oder abtrünnig vom Blog werden. Wir stellen auch bestimmt bald wieder ein paar schöne Bilder ins Album. Als Entschädigung sozusagen.