Mittwoch, 24. Oktober 2007

Die magische 58

Nach 58 Metern war es soweit – unser Brunnenbohrer stieß auf Wasser! Endlich! Wir haben die letzte der 3 Aufgaben für dieses Jahr im wesentlichen Teil erfüllt – Abwasser, Anbau, Wasser.

Nachdem wir am Montag vergeblich auf den Brunnenbohrer gewartet hatten, glaubten wir schon gar nicht mehr daran, dass es ihn gibt. Am Dienstag kam er dann plötzlich. Ein im Übrigen sehr netter und lustiger Kerl.

Er brachte sein riesiges Auto in Stellung, was uns natürlich ca. 10 Meter Schafweidezaun und 3 junge Bäumchen kostete, aber was soll’s – ein bisschen Schwund ist immer. Dann warf er die Maschine an und es war vorbei mit der Ruhe. Am Ende des Tages waren 31 Meter gebohrt und der Wald hinter unserem Haus sah aus, wie im Winter – alles voller weißem Gesteinsmehl und nicht zu knapp.

Heute Morgen wurde der Lärm um 7:30 fortgesetzt. Vorsorglich waren wir mal wieder 6:00 aus dem Federn gekrochen. Da ist es hier noch stockdunkel. BRRRR!

Ab und zu schaute ich um die Ecke der Baustelle zu ihm und frage: „Hitta du vatten?“ (Wasser gefunden) und er antwortete schmunzelnd: „Nej! Ta det lungt!“ (Nein, bleib locker!).

Auf einmal wurde er etwas hektischer in seinen Bewegungen und der Staub, der abgeblasen wird, verfärbte sich dunkel. Sein Blick hatte etwas von einem Angler, der einen Biss an der Angel hat. (Ich persönlich kenne nur den Anblick ANDERER Angler.) Dann quoll etwas aus dem Rohr, das entfernt an Hefeteig erinnert. (Natürlich VOR dem Backen). Da blieb dann auch der Bohrmeister nicht locker, sondern haute mir auf die Schuler und grinste breit.

Wir haben es geschafft! Wahnsinn. Die Freude ist riesengroß! Nicht zu glauben, dass wir erst reichlich 3 Monate hier sind und jetzt ist auch noch die letzte Hürde genommen.

Klar, fertig sind wir noch lange nicht. Das wird auch noch viel, viel Arbeit geben. Aber das Wetter kann uns nicht mehr besonders ärgern oder uns zum Abbruch der Arbeiten zwingen.

Weihnachten duschen klingt so langsam realistisch.

Ganz „nebenbei“ haben wir heute damit begonnen, die Paneele an der Außenwand anzubringen. Gleich das nächste tolle Erlebnis. Die Hütte sieht plötzlich nach einer Hütte aus.

Die Loggerin streicht schon fleißig Fenster und in 4 Wochen wird die Außentür geliefert. Spätestens dann ziehen wir mit unserer Campingtoilette in den Anbau um. Denn dort wird es dann hoffentlich wärmer sein. Aber auf jeden Fall frostfrei. Was wirklich nett ist.

Hier in Schweden kann man übrigens WC-Sitze aus Styropor kaufen – nicht lachen!  

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Funkturm: Wir kriechen 5.19 Uhr aus dem Bett und können keine so schönen Meldungen funken, freuen uns aber riesig uber euch.
Habe ja seit Wochen nichts mehr zu lästern gefunden! Aber vielleicht findest du ja demnächst wieder mehr Zeit zum Angeln.

Anonym hat gesagt…

Funkturm: Hallo? Ist da wer? Bitte Rauchzeichen geben!