Dienstag, 4. September 2007

Das gibts alles garnicht!

Es gibt soviel Neues zu berichten, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll. Und der Hammer ist, alles sind gute Nachrichten.

Am Montag bekommen wir einen Anruf von unserem Graber. Der Anbau ist genehmigt!!! Bumm! Allein diese Nachricht zu verarbeiten, dauerte ziemlich lange. Wir hatten uns gerade mit dem Gedanken angefreundet, dass wir das Haus verlängern müssen, da bekommen wir die Genehmigung für die ursprüngliche Variante.

Weiterhin kommt der Sprenger am Dienstag und der Brunnenbauer wird uns einen Brunnen für sehr wenig Geld graben. Wir sind positiv fassungslos.

Unser Freund packt seinen Rucksack aus, mit dem er im Flieger gekommen ist. Zum Vorschein kommt ein Stiel für die Spitzhacke (unserer hatte sich in Einzelteile aufgelöst), 4 Becher Born-Senf, eingepackt in eine Whisky-Verpackung, ein 12 Jahre alter Single-Malt Scotch-Whisky und ein kleines Fass Köstritzer Bier!!! Als Krönung hat er im Handgepäck noch 20 eingefrorene Thüringer Würste. Könnt ihr euch die Gesichter der Zollbeamten vorstellen? Er musste seinen Rucksack zweimal durch den Scanner laufen lassen.

Am Abend braten wir die Thüringer Würste an, weil wir sie so angetaut nicht wieder einfrieren wollten. Dass wir dabei die Würste nicht „aufgefressen“ haben, ist nur der Tatsache zu verdanken, dass wir vorher einen halben Elch in Form von Köttbullar verdrückt hatten.

Der Abend verläuft gemütlich bei Bier und Whiskey vorm warmen Ofen. Aber dass habt ihr sicher nicht anders erwartet, oder?

Heute Morgen werden wir vom anreisenden Sprenger geweckt. Noch während des Frühstücks verlassen wir mit dem Fotoapparat in der Hand fluchtartig den Frühstückstisch, weil die erste von 6 Sprengung ansteht. Die Löcher hatte er bereits gestern gebohrt, heute hat er alles mit deutschem Dynamit bestückt, Sprengmatten obendrüber und dann ohne großes TammTamm gibt es einen dumpfen Knall und der Fels gibt auf. Der Mann hat wirklich einen tollen Beruf!

Unser Graber fragt, ob wir schon in der Post waren, unseren Bauantrag abholen. Also fahren wir in die Stadt, holen den Antrag, der wirklich in der Post ist und versuchen gleich noch, das heißbegehrte Internet-Funk-Modem zu bekommen.

Doch da scheint die Glückssträhne am Ende zu sein. Am Schalter steht der alte Stiesel, der mich immer nur schwedisch abfertigt. Ich frage nach der netten Kollegin und man sagt mir, dass sie krank sein. Mist! Also nehme ich allen Mut zusammen und ordere das Modem bei ihm. Er zieht tief Luft ein und macht sich an die Arbeit. Als er an die Stelle kommt, wo die Telefongesellschaft meine Personennummer gegen den Wohnort abcheckt, halte ich die Luft an. Aber alles geht klar.

Nach 15 Minuten sind wir aus dem Telia-Laden raus und halten das Funkmodem in der Hand. Leute, das waren 8 Wochen zielstrebiges Daraufhinarbeiten! Das war so schön, dass es mal wieder nicht zu fassen war.

Ganz „nebenbei“ hatte ich mich mit unserem Freund an das Dach über den Schuppen gemacht. Der Vorbesitzer hatte „vergessen“, den Giebel dicht zu machen. Seit ca. 3 Jahren (!) hatte es auf der gesamten Länge hereingeregnet.

Heute Abend ist alles dicht und auch das beruhigt uns tief. Jetzt darf es wieder regnen.

Inzwischen gibt es neue Probleme mit dem Aushub, der so steinig ist, dass er nicht wieder vollständig verfüllt werden kann. Er muss weg. Aber wohin, ohne dass es zuviel Geld kostet. Ratlosigkeit, auch Phase 1 auf der Funkturm-Skala genannt. Um es kurz zu machen: Persson kommt vorbeigefahren und fragt, ob wir ihm dass „Mistzeugs“ (sehr frei übersetzt) ins Gelände kippen könnten. Er muss da einen Weg bauen. Allmählich fange ich an, mich zu fragen, womit wir soviel Positives denn verdient haben.

Am Abend schließe ich das Funkmodem an den Laptop an und was soll ich sagen – es funktioniert ohne ein einziges Problem. Drin! Und warum gibt es dann Tage, an denen selbst die elektrische Zahnbürste ihren Dienst verweigert? Nicht nachdenken, Whisky trinken und das Leben genießen. Und genau das tun wir jetzt!

Skål!  

 

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe gerade Euren neuesten Eintrag gelesen und möchte euch gleich mal umarmen, so freue ich mich mit euch über die vielen positiven Nachrichten!! Für soviel Geduld, wie ihr sie bisher aufgebracht habt, muss man einfach belohnt werden! Es kann am Ende alles einfach nur gut werden! Darauf vertraue ich und ihr werdet es erleben. Ganz liebe Grüße aus Z., J+S

Anonym hat gesagt…

Einheitssosse: HALLO IHR ALLE. ich glaube meine Euphorie merkt ihr oder?! Ich habe meinen ersten freien Tag und bin in die Stadt gefahren (1 Stunde Busfahret :o)), um ins Inet-Cafe zu kommen. Jetzt sitze ich hier und bin überglücklich. Und werde gleich platzen vor Freude weil ihr soviel Positives erfahrt!!! Und jetzt kommt der Burner: Einheitssosse bucht jetzt die Flugtickets zu euch!!! Hihi *fröhlichrumhüpf*.

Anonym hat gesagt…

Funkturm: Das sind doch schöne Tage, Leute. Überall gute Nachrichten, da freut sich der alte Schwede. Mir fällt zwar selber keine ein...oder doch: Bei uns sind alle gesund und wir sitzen am Tisch und genießen euer Glück. Schön wenn sich der Knoten lößt und richtig geplant werden kann.
Beate hat uns angeschrieben, zwecks Herbstkurs. Sieht bei mir bloß zeitlich nicht so gut aus. Außerdem würde ich danach mit einem flauem Gefühl am Pup vorbeischleichen.
Heute war ein Artikel in der Freien Presse der euch vielleicht interessiert:
"Jeder Fünfte würde gern auswandern!
Jeder fünfte Deutsche würde einer Umfrage zufolge gerne auswandern. Bei den jungen Leuten unter 30 sei es sogar jeder Dritte....Der Wunsch auszuwandern hat sich seit den 90`Jahren verstärkt. Zuvor hätten nur 10 bis 15 Prozent eine Auswanderung in Erwägung gezogen.
Am beliebtesten sind Süd-und Westeuropäische Länder. Für junge Leute sind besonders Australien,Kanada und die USA interessant"
Die gute Nachricht: Schweden ist nicht in den Top-Ten. Die schlechte: Wegen euch müssen acht andere hier aushalten!
Dürfte euch aber irgendwie egal sein...
Schön das Ehs vor Glück bald abhebt; Tschüß zusammen!

Anonym hat gesagt…

Es ist echt schön, dass endlich alles vorwärts geht.
Mit dem genehmigten Anbau kommt natürlich auch ne Menge an Arbeit dazu und wir halten euch echt die Daumen, dass alles möglichst gut läuft:)
Übrigens ist mein Chef voll interessiert an eurem Leben und fragt die ganze Zeit was ihr so macht und die Erzählungen von dem Riesenhecht haben ihn echt begeistert;)