Donnerstag, 27. September 2007

DDC 557

Die Überschrift ist kein Code – das ist unser neues Kennzeichen! Die Nummernschilder wurden uns heute vom Vägverket, der schwedischen Straßenverkehrsbehörde per Post zugesandt. Zusammen mit der schwedischen Zulassung und dem schwedischen Fahrzeugbrief. Allerdings dürfen wir damit noch nicht herumfahren. Vorher müssen wir das Auto noch versichern lassen. Anschließend informiert die Versicherung das Vägverket und wir bekommen eine Art Steuerplakette zugesandt. Diese wird von uns aufs Nummernschild geklebt und das war’s dann. Fast. Danach muss das Auto noch in Deutschland abgemeldet werden, sonst versteuern wir den Wagen zweimal. Was bei einigen Deutschen, die wir kennenlernten dazu führte, dass man auf die schwedische Botschaft nach Stockholm fahren musste, um sich dort für die deutschen Behörden bescheinigen zu lassen, dass der Wagen nach Schweden umgemeldet ist. Ein langer Weg dafür, dass man in den Vereinigten Staaten von Europa lebt, oder?

Draußen ist es schon fast dunkel (knapp 19:00 Uhr), es ist windstill und unsere Birken nadeln gewaltig.

Auf der Bank haben wir heute für Arbeit gesorgt, als wir unsere Personennummern bekanntgaben, Postanschriften korrigieren ließen, Kathrins Nachnamen ändern ließen, eine EC-Karte für Kathrin beantragten und zuletzt noch jeweils eine sogenannte ID-kort, eine Art schwedischer Personalausweis beantragten. Wir hatten Glück mit unserer Bedienung. (Der Viel-Leser weiß, dass das nicht immer so ist.) Sie fährt am Samstag für 2 Wochen nach Deutschland – in die Alpen. Entsprechend dienten wir als Urlaubseinstimmung und das wirkte sich auch auf die Erledigung dieser Aufgaben aus. Alles wurde in die Wege geleitet. Außer meiner ID-kort. Das isometrische Passbild war für schwedische Verhältnisse zu groß und das normale Passbild war zu klein.

Gewöhnt daran, dass nicht die kleinste Kleinigkeit problemlos über die Bühne geht, verließen wir die Bank. Dann kopieren wir wenigstens noch die Bauzeichnungen, die ich zum Nachreichen in der Baubehörde angefertigt hatte.

Auch das ist normalerweise kein Problem – wenn man die Originale dabei hat. Egal, dann fahren wir eben morgen noch mal in die Stadt. Evtl. können wir da auch gleich unsere neue Postadresse klären – einen echten Briefkasten im Wald. Nicht hier direkt bei uns, aber auf dem Weg in die Stadt. Dort kommen wir garantiert jedes Mal vorbei, egal wohin wir fahren. Das ist besser, als wegen der Post immer nach Leksand zu fahren.

Morgen kommt das Bauholz!

        

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Funkturm an Neuschweden und Einheitssoße:
Komme nach Hause und meine Heike hält mir die "Freie Presse" unter die Nase: "Na, wer ist das?" Sie hält die Überschrift zu und zeigt mir ein Bild; eine Ziegenherde und daneben ein hübsches Mädchen mit einigen Ziegenkäsestückchen.
Ich noch total überrascht: "Die kenn' ich doch, hab' ich schon mal gesehen!" Komm aber zu keinem klaren Gedanken. Dann zeigt sie mir die Überschrift:
EIN JAHR UNTER ZICKEN IN DER UCKERMARK
Während mir die Kinnlade abklappt denke ich: Einheitssoße, ganz die Mammi!
Da ist also ein Bericht über eine Zwickauer Abiturientin, die ein freiwilliges ökologisches Jahr auf einem Ziegenhof macht. Schneiden wir aus und schicken euch umgehend. Scheint ihr gut zu gefallen und es ist wohl bisher keiner vom Trecker gefallen, wahrscheinlich allgemeines Fahrverbot!
Ich will auch nie wieder meiner Ziege etwas schlechtes nachsagen, der blöden Kuh!
Schön wie ihr euch weiter integriert, wenn ich mir das für mich vorstelle, hätte ich ganz schön Probleme. Ihr scheint euer schwedisch auch ohne Montagabendschulemitanschlußkneipenmeeting schneller zu lernen als ihr es selbst denkt. Alleine das Bankgespräch stelle ich mir sehr kompliziert vor.
Und um euch ein letztes Mal zu loben: Verglichen mit diesen ganzen öffentlichen Auswanderern im TV seid ihr richtig weit und eben zu gut fürs Fernsehen.
Tschüß zusammen.
P.S. Ich denke, wenn ab morgen ein Akademiker in die weite Welt der Kantholzkonstruktionen eintaucht, sollte es wohl wieder was zum lästern geben, oder?

Anonym hat gesagt…

Hej Funkturm, Du hast mich eben total neben das Gleis gesetzt! Danke für diesen Kommentar.
Gestern hatten wir einen langen Brief von Einheitssoße in der Postbox. Sie hat u.a. von genau diesem Artikel geschrieben, denn sie lässt sich so ungern fotografieren (insofern stimmt es mit dem "wie die Mama";-) ) und sie fand es so peinlich. Ich habe ihr per sms geschrieben, dass sie Weihnachten den Artikel unbedingt mitbringen soll, Antwort:"ich hab ihn nicht."
Und jetzt Dein Kommentar, ich bin so happy :0) Wenn Ihr den Artikel schicken könntet, oh das wäre so lieb!!!! Würde am liebsten bei Euch anrufen, irgendwie ist mir grad heftig danach....

Aber das mit dem Schwedisch ist schon ein harter Brocken - ehrlich. Selbst vom Lesen hab ich grade die Nase voll, obwohl das am Besten klappt. Aber kaum hat man ein offizielles Schreiben (es kommen eigentlich täglich welche) übersetzt und bearbeitet und zurückgesendet, liegt das Nächste in der Post. Grrrrrrrr, will nicht mehr!
Aber trotzdem vielen Dank für das nette Lob, es tut dann doch ziemlich gut!

Anonym hat gesagt…

Hallo, wie gehts?
Es ist wie immer viel passiert und viel los und wir freuen uns mit euch über jeden Fortschritt.
Ich kann mir denken, dass der Tag immer ausgefüllt ist, denn zum bevorstehenden Wintereinbruch kommen ja die immer kürzer werdenden Tage dazu und ich weiß nicht, ob es bei euch im Wald schon Flutlicht gibt, um nach Einbruch der Dunkelheit weiter arbeiten zu können. Gibt es in Schweden eigentlich auch die Sommerzeit? Denn bei uns ist es nach Sommerzeit auch nach 19.30 Uhr ganz dunkel. Aber wenigstens gibt es dann einen natürlichen Feierabend für euch und es bleibt Zeit zum Erholen und Regenerieren. Ja, wir würden schon sehr gerne mal auf einen Schwatz über den Zaun vorbeikommen, wenn es nur nicht so weit wäre. Das würden wir wirklich sehr, sehr gern wieder mal machen. Hat uns dieses Jahr ein bischen gefehlt und an der Stelle, wo der Blockhausboden mal stand, also, da fehlt jetzt irgendwas! Die Stelle sieht so kahl aus!
Ich hoffe, in Schweden gibt es nicht solchen Dauerregen wie bei uns z.Zt., das macht keinen Spaß mehr!
Ganz liebe Grüße!! J+S aus Z.

Anonym hat gesagt…

Funkturm:Würde jetzt am liebsten die Zeitung, ein paar Schrauben, meinen Akkuschrauber und die Werkzeugkiste auf den Pickup schmeißen und losdüsen...
Raus aus dem Scheißwetter, ab nach Norden, in Richtung Weicheiäqator.
Muß mich aber zusammenreißen, fahre also mal wieder in Gedanken, geht ja auch schneller.
Der Bericht über den Siljansee und die herrlichen Landschaften war gut, die sollen bloß nicht so viel Werbung für Schweden machen!
Kay, wenn du die Schwellen später anschraubst, kannst du jetzt direkt auf dem Beton erst mal alles aufzeichnen und aufrichten.
Die Schwellen klitzt ihr dann mit dem Nageleisen leicht an und schiebt die in Steifen geschnittene Sperrbahn ein. Seitliche Überlappung beachten.
Bis dahin hast du die Schrauben.
Wenn ihr die Schwellen vorab fest braucht, kannst du auch die Langschrauben trocken einschlagen. Zur Not etwas kürzen und 2mm größer vorbohren, dann mit etwas Holz einfach einschlagen. Wie die alten Schweden eben.
Hat deine Bohrmaschine eine STS-Aufnahme oder ein ganz normales Bohrfutter?

Logger hat gesagt…

Hallo J+S,
ja, wir haben hier immer die gleiche Zeit wie in D. Bedingt durch die nördlichere Lage wird es jetzt allerdings immer früher dunkel als in Deutschland.
Seht ihr, es regnet bei euch, obwohl wir ganz bestimmt nicht da sind! Und wie es regnet!
Danke für den ausführlichen Brief!!! Wir haben uns sehr gefreut, mal wieder mehr von euch und der Familie zu hören! Einen dickene Knuddler an Seppl! Viele Grüße an die Killerfrisösenfraktion! Ist bald wieder LAN-Party?

Logger hat gesagt…

Hallo Funkturm,
komm, mach doch, wirf Frau, Kinder, Ziege, Werkzeug und ein Faß Guinness hinten auf den Pickup (naja, die Ziege kommt sicher auf den Beifahrersitz, oder?) und dann einfach nur Richtung Norden. Wenn's kalt wird, seid ihr richtig!
Mein Graber, der auch das Fundament gegossen hat, sagt, dass ich die Schwellen in den Beton nageln kann. Das ist so ein poröser Beton, der Dämmeigenschaften hat, weißt du. Da kann man bequem einen Nagel reinhauen. Neuschwedische Bauweise sozusagen.
Heute habe ich erstmal die Ausparung an der Wand der alten Hütte vorbereitet, die später den ersten Ständen ca. 2cm tief aufnimmt. Wenn das Wetter besser wird, gehe ich mit der Kettensäge an dem Vorgeklüpfelten lang und nehme die 2cm weg. Dann messe ich den Ständer als Referenzständer ein und nehme mir von diesem immer die Höhen weg. Das ist gut, weil der fest an der alten Wand ist, da kann nix verrutschen.

Unknown hat gesagt…

Hallo Ihr Schweden, dass es hier nicht regnet wenn Ihr nicht da seid haben wir nie behauptet, es war bloß offensichtlich fast immer so, dass Ihr recht seltsames Wochenendwetter mitgebracht hattet. Aber vielleicht wolltet Ihr das ja so um Euch für Eure neue Heimat abzuhärten. Ich denke da zum Beispiel an einen Samstag mitten im schönsten Frühling wo Ihr Schnee mitgebracht hattet, grins.
Betreff LAN-Party kann ich Dir mitteilen, der Counter steht bei 32 Tagen und das auch noch hier im Ort, phuuu. Aber ich werde nur mal kurz einen Gastbesuch machen und ansonsten macht nur unser Jüngster mit. Du weißt ja warum, fast 30 Leute und jeder möchte der Beste sein, da geht irgendwo der Spaß am Ganzen verloren. Als wir nur 10 bis 15 Leute waren und der Spaß am gemeinsamen Abend im Vordergrund stand war das anders.
So, nun möchte ich Euch noch viele schöne Tage wünschen damit Euer Bau schnell vorangeht und verbleibe bis bald Euer J. aus Z. und natürlich auch viele Grüße von S.