Dienstag, 31. Juli 2007

Die Möbel sind wieder da!

Wenn es 2 Worte gibt, die unser Leben momentan treffend beschreiben, dann sind es "endlich" und "eigentlich".
Endlich sind unsere Möbel da, aber eigentlich sollten sie einen Tag später eintreffen. Aber der Reihe nach:
Zunächst sollte niemand glauben, dass die Tatsache, dass wir 3 Tage nicht geblogt haben, darauf schließen liese, dass wir die Lust an der Sache verloren hätten - es ist einfach zu viel passiert und es war keine Zeit für den Blog.
Am Sonntag waren wir mal wieder eingeladen nach Leksand. Dort feierten wir bis morgens um 1 Uhr.
Leute, es ist soweit - es ist jetzt auch hier Nachts dunkel. Und wie! Ich werd' mich mal beschweren: nicht eine Straßenlaterne brannte im Wald, als wir heimfuhren!
Am Montag machte sich Vorfreude breit: Noch einmal auf der Iso-Matte im Schlafsack pennen, dann kommt das Möbelauto! Würde die Spedition wirklich alles auf einen 7,5 Tonner mit 40 Kubikmetern Laderaum unterbringen? Kommt alles heil an? Und vor allem: Kommt wirklich ALLES, auch unser wertvolles Werkzeug für den Blockhüttenbau? Solche Fragen gingen uns durch den Kopf, als wir die Nebengelasse vom Schwalbenmist und dem Dreck der letzen hundert Jahre befreiten. Dazu schien die Sonne meisterlich. Und so arbeitete ich das erste Mal in Schweden mit freiem Oberkörper. Einer der Vorteile, wenn man so einsam lebt, ist, dass man bei solchem Tun nicht von der Nachbarschaft wegen "Erregung öffentlichen Ärgernisses" verklagt wird. Aber das nur am Rande, und um mir böse Kommentare prophylaktisch vom Hals zu halten. ;o)
Als wir gegen 15:30 Uhr bei einem Espresso auf der Treppe vor der Hütte saßen, sagte Kathrin, dass sie mal eben bei der Spedition anrufen wolle. Sie wollte hören, ob und wie weit der Transport schon vorangekommen wäre und ob es bei dem Termin am Dienstag bliebe. Die Spedition gab uns die Handynummer des Fahrers. Gespannt riefen wir an und der Fahrer sagte: "Ich schätze, dass wir in einer Stunde in Leksand sind."
"Eigentlich" heißt das Wort, das die Panik auslöste. Gab es doch noch Einiges zu tun, damit alles ins Trockene kommt. Andererseits verlockte die Aussicht früher als gedacht einige Zentimeter über dem Boden schlafen zu dürfen. Endlich.
Ich fuhr nach Leksand, holte das Umzugsauto dort ab. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich mal so über ein ASZ am Kennzeichen zu freuen. Als wir von der Straße auf unsere Waldautobahn einbogen, freute ich mich insgeheim diebisch darüber, dass die beiden in dem LKW hinter mir wohl dachten, dass sie noch einen, maximal zwei Kilometer auf dem Schotterweg hätten. Wie sie mir später erzählten, dachten sie nach den ersten 5 Kilometern schon, sie wären dem falschen Fahrzeug gefolgt. Nach weiteren 5 Kilometern hätte es auch eine Entführung sein können. Aber irgendwann kamen dann doch Häuser in Sicht.
Dreieinhalb Stunden dauerte es, dann war entladen, was zu Beladen daheim 8 Stunden gedauert hat.
Die beiden Transporteure waren sehr nett und bei einer kurzen Pause luden sie mich sogar auf ein tschechisches Pils ein. Sie fragten, ob sie über Nacht auf unserem Grund stehenbleiben könnten. Sie wollten am nächsten Morgen die Rückreise antreten. Und so kam es, dass wir zum ersten Mal Gäste in unserer kleinen Stuga hatten. Zum Abendbrot gabs Kartoffeln mit Köttbullar, was sonst.
Beim Frühstück gab es noch den Tipp von uns, sich mit Kaffee einzudecken, weilder sensationell billig ist. Das Pfund kostet etwas 2,50 €. Und auf den Bregottgeschmack waren sie auch gekommen.
Heute morgen mussten wir dringend in die Bibliothek, um ein paar wichtige emails abzurufen. Danach begann ich mit dem Aufbau des IKEA-Hochbettes, was mich den Rest des Tages kostete. Himmel, ich habe schon viele IKEA-Möbel zusammengebaut und ich mach' das sehr gern. Aber dieses Monstrum war mein Gesellenstück. Apropos: Glückwunsch Martin! Weiter so!
Aber jetzt steht das Bett im Wohnzimmerteil der Hütte und wir sind sehr froh, dass wir es haben. Das halbe "Wohnzimmer" wäre flächenmäßig "verloren" gewesen, wenn wir nicht die die Höhe gegangen wären.
Jetzt sitzen wir also seit 4 Wochen wieder auf Stühlen, essen von einem Tisch, der den Namen verdient und haben auch sonst ein großes Stück unseres Lebens wieder. Noch ein paar Tage hin, wenn die Wandschränke hängen und die Küchenschränke auf Position gebracht sind, dann finden all die kleinen Dinge des täglichen Lebens wieder ihre festen Platz und das würde ich im Moment als das wahre Glück betrachten.
Noch ein Wort der Richtigstellung. Es ist eventuell falsch rübergekommen, was ich über den geplante Blockhausbau schrieb. Wir haben kein Bauverbot für Blockhütten erteilt bekommen, sondern nur für die kanadische Rundbauweise. Dazu ist uns mittlerweile auch ein "work-around " eingefallen. Wir behauen die äußere Seite. Dann siehts aus wie altschwedisch, wie man das richtig macht, habe ich beim Balkenhaukurs gelernt und die dafür nötige Axt nebst Widmung bekamen wir vom "Funkturm" aus Mosel geschenkt. Also keine Sorge, wir sind kreativ, was das Hierbleiben betrifft!
Unser Einzige Sorge ist derzeit, dass wir den Anbau an die bereits bestehende Hütte nicht genehmigt bekommen. Den allerdings wollen wir in klassischer Ständerbauweise errichten.
Ohne Anbau kein Windfang, kein Bad, keine Toilette. Das könnte ein unangenehmer Winter werden.
Aber ihr kennt uns, irgendwas wird uns schon einfallen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Einheitssosse: ich bin irritiert weil so lange keine Mail von euch kam....und obwohl ich keine Katzen leiden kann, muss ich sagen das euer Gismo ja total niedlich ist!!! Sieht aber auch nicht aus wie jede x-beliebige andere Katze!