Donnerstag, 30. August 2007

Zum zweiten Mal GZSZ

In der Nacht gab es den ersten Bodenfrost. Wären wir heute Morgen mit dem Auto gefahren, hätten wir die Scheibe freikratzen müssen. Dafür ist aber am Tag herrlichster Sonnenschein.
Unsere Abwasseranlage nimmt Gestalt an. Der Teil der Arbeiten, die tiefes Graben erfordern, ist erledigt. Der Sclammabscheider ist verbuddelt und die Infiltration, die das geklärte Wasser versickern lässt, ist auch fast abgeschlossen. Ab hier sind wir auf der sicheren Seite, denn die Zuleitung zur Kläranlage muss nicht mehr so tief liegen. Aber es sollte, wie üblich, anders kommen. Die Graber stoßen auf gewachsenen Fels, der allmählich fast bis zur Oberfläche ansteigt.
Kein Durchkommen.
Und wieder wird ab diesem Moment alles anders. Es muss eine andere Firma her, die den Fels sprengt. Das kostet extra Geld. Außerdem ist die Idee einer Zisterne neben dem Haus hinfällig. Ebenso wie der Gedanke daran, beim Graben der Zisterne auf Wasser zu stoßen. Und zuguterletzt können wir den geplanten Standort für unser richtiges Haus vergessen. Wenn wir uns bisdahin durchgesprengt haben, sieht es hier aus wie auf dem Mond und Geld haben wir dann auch keines mehr.
Djävle skit!!! (das übersetze ich lieber nicht!)
Wenn wir in den letzten Wochen etwas gelernt haben, dann ist es Pragmatismus.
Also stellen wir nüchtern fest, dass es nunmal so ist, sitzen in der warmen Sonne und denken uns zurück auf Null. Das hat ja auch etwas, mit dem Planen wieder von vorn zu beginnen. Nach langem Denken kommen wir zu dem Entschluss, morgen beim Stadtarchitekten "vorbeizuschneien", mal nett nachzufragen, wo unser Bauantrag gerade verottet und dann um einen Besuch bei uns zu bitten, bei dem wir uns zeigen lassen, wo man bei uns wie bauen sollte. Theo hatte die Idee ja schon lange, wir hätten es auch wirklich eher angehen sollen, aber mit zuviel Druck erreicht man besonders hier eher das Gegenteil.
Das schöne an der Graberei ist, dass wir nun jede Menge Steine für unsere Beeteinfassung, das Frühbeet und wahrscheinlich auch für die Hochbeete haben. Also schleppen wir abends, wenn unsere Buddler weg sind, fleißig Steine beiseite.
Aus den alten Schwedenzaunstangen, die schon am angegriffensten waren, wurde heute Feuerholz, das gerade im Ofen knistert.
Preiselbeeren haben wir heute auch wieder gesammelt. So ca. 5 Kilo sind zusammengekommen. Das soll diesmal Wein werden.
Sollte er gelingen, sind wir wenigsten geistig abgesichert gegen weitere Tiefschläge. :o)

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Funkturm: Die meisten Probleme beim Bauen sehen am ersten Tag unüberwindbar aus. Am zweiten Tag sieht man dann die Sache mit etwas Abstand und fängt an über Alternativen nachzudenken. Am dritten Tag erwärmst du dich für eine Möglichkeit. Am vierten Tag bist du Feuer und Flamme und möchtest am liebsten gleich "reinreißen", weil du es ja eigentlich schon immer so haben wolltest. Am fünften Tag gibst du viel Geld für neues Material aus und bist bloß noch heiß aufs loslegen. Am sechsten Tag kannst du endlich bauen und fängst auch ganz früh an. Abends stößt du dann auf ein kleines Problem - mit Folgen die dir am siebten Tag als schier unüberwindbar erscheinen. Dann hast du eine Woche lang ganz viel Erfahrung gesammelt und irgendwann entsteht trotzdem etwas, dass allen Wünschen gerecht wird und funktioniert.
Die notwendige Ausdauer habt ihr!
Euer Schindelbeil hat gute Dienste geleistet, 300 Stück sind geschlagen, ein Seite fertig gedeckt und ich würde euch gern ein Foto schicken, bloß wie?
Funkturm an Einheitssoße:
Auch du gibst uns Rätsel auf; Schon dieser spez. Name...Ich stelle mir eine junge Studentin vor die sogar Skandinavistik anpackt(Respekt!)-wie kann das zu
Käse und Schafen passen?
Wo kommt die Erfahrung her?
Ob ich den Beiden eine Hilfe wäre kann sehr bezweifelt werden, denn neben praktischen Dingen ist es doch diese Zweisammkeit der ersten Wochen und Monate die bestimmt
ganz wertvoll sind.
Tschüß zusammen.

Logger hat gesagt…

Um hier vielleicht etwas Klarheit zu schaffen:
Einheitssosse: du kennst Funkturm vom Erzählen, wenn ich dir 4 Stichworte gebe: Mosel, Guinness, Sprachkurs, Midsommar. Alles klar?
Funkturm: du kennst Einheitssosse vom Erzählen, wenn wir dir 1 Stichwort geben: Tochter. :-)
Schafe und Skandinavistik, ich gebe zu, dass klingt seltsam, aber vielleicht kann dass Einheitssosse ja aufklären. Wie sie zu dem Namen kam, muss man erzählen.

Logger hat gesagt…

Noch ein Kommentar von uns: Wir sind augenblicklich in der Phase, des vierten Tages, allerdings schon zum ...zigsten Mal. Wir haben uns totgelacht und es stimmt wirklich. Da hat jemand Erfahrung!
Hast du das Bild mit der Digi-Cam gemacht? Dann könntest du es uns per email schicken. Man kann da Anhänge ranhängen. Wir sind mycket neugierig!!!

Anonym hat gesagt…

Einheitssosse meldet sich zu Wort: ok jetzt weiß ich wer "Funkturm" ist und du, "Funkturm", weißt wer ich bin :o) ich habe noch keine große Erfahrung mit Ziegen, Schafen und ähnlichem Getier. Das wird sich (hoffentlich) bald ändern, wenn ich jetzt für 1 Jahr Ziegen hüte, melke, füttere und aus der Milch Käse herstelle. Danach möchte ich dann Skandinavistik studieren. Alle Unklarheiten beseitigt?! Sehr schön